MEINE TOCHTER (19) IST FAUL UND IHR IST ALLES EGAL.

Hallo zusammen
Mein Kind 19 hat ADHS sie ist faul. Nicht nur dass sie nicht zur geht Schule sondern Schwänzt auch das sie Alkohol trinkt, Drogen nimmt beleidigt und Aggressiv wird sie knallt Türen und diskutiertet alles aus. Sie hat das letzte Wort und hat in ihrer Welt immer recht. Sie schläft bis 12,13 Uhr, hängt dann an ihrem Handy und das den lieben langen Tag, es dreht sich alles ums Handy. Sie ist nicht mit der Familie, sondern in ihrem Zimmer, das Zimmer ist ein Saustall. Abends ist sie dann bis 4,5 Uhr mit Freunden draußen, auch da baut sie nur Mist. Ich habe zwischendrin echt das Gefühl, dass sie nur auf dem Ausweis 19 ist, aber vom Kopf nicht so weit ist. Ich habe noch 3 weitere Kinder und kann mich nicht auf meine älteste dauerhaft konzentrieren. Ich möchte aber auch nicht, dass sie auf die schiefe Bahn gerät. Sie denkt nicht an ihre Zukunft oder auch an mich, die sich Sorgen macht.
Was kann ich da machen?

Bearbeitet von Mandy533
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Nun....
ich kenne leider mehrere solcher Geschichten...

Ich hab ADHS, meine ganze Familie hat ADHS.
Mein Bruder ist damals auch mit 10 Jahren mit dem Messer auf mich los gegangen. Ich war 22 und hab ihn erstmal verprügelt. DAS hat er sich nie wieder getraut. Wir haben ihn nicht ins Heim gegeben. Er ist bis heute mit nun 27 Jahren nicht wirklich Fähig gut alleine zu leben. Aber er hat seine Ausbildung abgeschlossen, war kurzzeitig Obdachlos (also für ein WE), nachdem er auf unsere Eltern losgegangen ist und seitdem gehts Bergauf, aber immer wieder mit Abstürzen dazwischen, aber es geht zumindest stetig aufwärts.

Ich kenne aber auch eine andere Familie. Wo die Eltern den 12-jährigen auch in ein Heim abgegeben haben. Der ist nun 22, er Ist seit er 19 ist obdachlos. Wandert von einer psychiatrischen Anstalt in die nächste bzw. geht zwischendurch ins Gefängnis. Seine Eltern wollen ihn nicht wieder aufnehmen, mit der Begründung, dass sie auf die Kleine von den Acht geben müssen. Aber er hängt in einer Teufelsspirale und kommt nicht wieder raus. Seine Eltern versuchen staatliche Hilfen für ihn zu bekommen, aber es kommt nur ein: "er ist volljährig, sie müssen ihn richtig fallen lassen".

Halt aus der Familie, hab ich festgestellt. Ist so dermaßen wichtig. Du warst ihre ganze Pubertät nicht für sie da. Wieso sollte sie jetzt auf dich hören? Sie ist nicht Faul, sie interessiert sich nur nicht für das, wofür du dich interessierst/von ihr verlangst.
Unordnung ist der natürliche Zustand von ADHSlern, zumindest meiner. Auch wenn du noch 3 Kinder hast, du hast dich 7 Jahre lang nicht um sie gekümmert, da kannst du es jetzt zumindest versuchen.
Gib ihr feste Uhrzeiten, wann sie heim sein muss und wann sie aufstehen muss. Gib ihr feste Aufgaben im Haushalt. Setz regeln und ja, zur Not mit Strafen, a la Geld streichen und Handy wegnehmen. Ja, sie ist 19, aber solange sie erwartet, dass du für sie finanziell auskommst, so lange muss sie hinnehmen, dass du ihr sachen verbieten kannst. Das Arme Mädel, das hätte echt schon lange passieren müssen. Und es wäre übelst wichtig mit ihr zu einem ADHS Experten für Erwachsene zu gehen. Besorg ihr Hörbücher über ADHS usw.


Übrigens zum Aufräumen:
ICH brauche Schubladen! Und alles muss seinen festen Platz haben, sonst verfällt alles im Chaos. Ich muss wissen wo meine Malsachen, wo meine Stifte, wo meine Ordner, wo mein Schmuck, wo meine Schminke, wo alles hingehört. Außerdem muss alles leicht zugänglich sein. Wenn ich erst einen Schrank auf machen muss um nach einer Box zu suchen, welche sich hinter oder unter 1-2 dingen befindet, dann ist das für mich definitiv zu viel Arbeit um dran zu kommen und ich werde es nicht da hin räumen. Stattdessen räume ich es auf die nächste freie Fläche mit dem Gedanken: "ich räume es auf, wenn ich mehr Zeit habe", dann aber habe ich das nächste in der Hand und das landet ebenso auf das vorherige Teil und ehe man sich versieht hat man 20 Teile über und neben einander und es wird nur mehr, wenn nicht ich oder mein Mann einschreiten.

Du kannst ihr also helfen und ihr Zimmer ADHS-freundlich gestalten. Am besten wäre es mit ihrer Hilfe, aber vielleicht weiß sie selber nicht was ihr helfen könnte, wieso liest du dich da nicht ein und erklärst es ihr, vielleicht hat sie dann auch interesse es zu lernen? Mit 19 habe ich definitiv nicht gewusst wie ich Ordnung halten kann. Bei mir war es immer sauber. Bevor Besuch kam, hab ich alles hochgehoben udn drunter gewischt und dann wieder zurück gestellt und es sah chaotisch aus und ich wusste nicht wieso. Ich habs einfach nicht verstanden was ich falsch mache und das hat frustriert.
Eine Apothekerkommode z.b. ist was tolles. Soooooo viele Schubladen, dass man alles schön ordentlich sortieren kann und alles einen festen Platz hat. Man braucht aber auch eine Kommode mit größeren und Tieferen Fächern.
Ich habe mehrere Kleiderschränke von IKEA VISTHUS, die sind toll. Socken in der einen Schublade, Schlüpper in der anderen, BHs in einer anderen, Badeanzüge in einer, Sportkleidung in der anderen usw. Vorher war das bei mir Chaos ohne Ende! Weil, Strumpfhosen sind nunmal keine Strümpfe, aber irgendwo auch doch und dann war alles auf einem Ort und alles war chaotisch. So haben meine Strumpfhosen nun ihre eigene Schublade und wenn ich sie suche, weiß ich genau wo. Wenn ich sie wegräumen will, weiß ich auch wo. Alles hat seinen festen Platz und das ist gut.

Anbei mal was zu ADHS bei Frauen und wie Suchtmittel auf ADHS-Betroffene Wirken:

Bearbeitet von Analea01
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Sie hat ADHS? Was du beschreibst, das ist ja der typische unetherapierte Absturz.

Seit wnan hat sie die Diagnose und wie wurde sie bisher therapiert, bis zum 18. Geburtstag war das ja deine Verantwortung.

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Ich hab sie durch ihr aggressives Verhalten damals im Heim abgegeben, durch ihr Verhalten ist sie dann von heim zu heim gezogen, da es für die Gruppen nicht tragbar war. Sie ist mit 18 zu mir gezogen, da sie ihr Zimmer im letzten Heim zusammengeschlagen hat. Und das Jugendamt dann die Jugendhilfe beendet hat. Therapien hat sie teilweise gemacht, sie hat sie viel verweigert. Sie war schon oft in Psychiatrien durch diese Wutausbrüche.
Die Diagnose haben wir mit 7 bei ihr bekomnen.

Bearbeitet von Mandy533
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Wow, was für ein Lebenslauf mit 19 Jahren...schrecklich, mir fehlen jetzt irgendwie grad die Worte. Niemals irgendwo angekommen sein,

Ich glaube es ist ganz dringend nötig, das sich eure Wege wieder trennen.

Die Frage geht jetzt eher an andere User: Kennt hier einer ein passendes Forum, für erwachsene ADHSler? Gibt es sowas? Nicht für die Mutter, sondern für die Tochter!

Das Mädel ist komplett lost, wirklich. Zu alt für die Maßnahmen U18. Das Mädel tut mir unsagbar leid....die nächsten jahre werden entscheiden, was aus ihr wird. Es gibt nur zwei Richtungen....entweder ganz nach unten oder sie packt es.

Scheiße, mir fällt nichts weiter ein, außer das sie dringend in eine eigene Wohnung gehört. Da haben über die Jahre so viele Menschen an ihr rumgezerrt, grauenvoll. Manchmal bringen die eigenen vier Wände etwas, endlich eine eigene Tür hinter sich schließen können. Das Amt wird ja übernehmen, weil es eben mit/bei euch nicht geht.

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Setze sie am besten vor die Tür, damit sie lernt auf eigenen Beinen zu stehen.
Kenne leider so ein Negativbeispiel in der eigenen Familie. Die Gute wohnt mit über 50 noch daheim und tyrannisiert die Eltern.

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Sie macht mir halt immer Vorwürfe, da ich sie durch ihr aggressives Verhalten damals im Heim abgegeben hab. Sie ist mit 17 dann zu mir gezogen, da sie ihr Zimmer im Heim zusammengeschlagen hat. Ich mache mir halt Sorgen um meine kleine. Ich hatte schon überlegt, mit dem Jugendamt mich nochmal in Verbindung zu setzten, die meinten ja damals zu mir, dass wenn auffällig Leuten sind, dass ich mich melden kann. Aber irgendwie denkt man selber ja dann immer, was man selber den falsch gemacht hat. Das WLAN hatte ich ihr schon weggenommen, aber sobald ich irgendwas mache, was ihr nicht passt, macht sie ein Riesenaufstand. Und unter anderen verletzt sie sich auch selbst. Mich denke, ich bin einfach grad total überfordert.

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Für das Jugendamt ist es zu spät. Sie ist 19 und erwachsen.

Wo wohnt ihr denn? Vielleicht könnte ich dir passende Stellen raussuchen.

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Ich würde euch eine Familientherapie empfehlen.
Und du solltest unbedingt an deiner Haltung ihr gegenüber arbeiten. Sie kann nichts dafür, dass es noch weitere Kinder gibt und sie verdient deine Aufmerksamkeit. Sie hat eine Krankheit und ist gerade erst volljährig geworden. Das bedeutet aber nicht, dass sie schon bereit ist, die volle Verantwortung für ihr Leben zu tragen.

Am besten, du setzt dich heute noch ans Telefon und machst einen Termin aus. Die Therapeuten können euch am besten helfen. Versuch dich mal ernsthaft in deine Tochter hineinzuversetzen.

Alles Gute!

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Hier eine Erwachsene mit ADHS.
Seit wann hat sie die Diagnose? Was wurde, an Therapien bereits versucht? Was hat damals der Kinderarzt gesagt?
Was war sie das letzte Mal bei einem Therapeuten? Wurde sich mit der Schule in Verbindung gesetzt ob sie dort Probleme hat?
Ja jetzt ist sie volljährig.
Aber nicht nicht lange. Was hast du gemacht bevor sie 18 wurde damit sie nicht abstürzt?
Woher kam diese Aggressivität und wurde versucht es Therapeutisch/Pädagogisch zu lösen?

Das sind alles Fragen die hier nicht beantwortet werden.

Und ja auch Menschen mit ADHS können etwas einfach aufgrund von Faulheit nicht machen.
Aber ADHS bedeutet leider auch dass man Sachen manchmal obwohl man will nicht machen kann, nicht hinbekommt, wie gelähmt ist. Die betroffenen leiden selbst an meisten. Und wenn einem dann (kenne ich aus Erfahrung) immer gesagt wird man sei ja nur faul, und trotzig etc. dann übernimmt man das und sieht sich selber so. Man ist überzeugt davon, dass man so ist.

Ich habe Schwierigkeiten Ordnung zu halten. Mir wurde von meiner Mutter immer Vorgehalten, dass ich ja faul bin und unordentlich und mit Ordnung egal ist.
Ich habe Jahre gebraucht um zu verstehen, dass das nicht stimmt. Ich mag Ordnung. Ich brauche Ordnung. Ich fühle mich in Ordnung wohler. Aber ich habe aufgrund von ADHS Schwierigkeiten diese Ordnung für mich herzustellen und beizubehalten. Das heißt aber nicht dass es mir egal ist. Oder das ich faul bin.
Ich lese hier raus, dass du mit deiner Tochter das machst was meine Mutter mit mir gemacht hat. Statt zu schauen ob deine Tochter vielleicht einfach Hilfe braucht, überfordert ist, die Aggressionen vielleicht daher kommen, dass sie selbst verzweifelt ist, gibst du ihr die Schuld an Dingen, die sie vielleicht nicht aus eigener Kraft ändern kann.
Sucht euch professionelle Hilfe. Rede mit deiner Tochter ohne sie als faul etc zu bezeichnen Sondern schau ob sie vielleicht deine Hilfe braucht.

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"Was wurde an Therapien bereits versucht?"
Die TE hat sie ans Heim abgegeben.

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Schau mal weiter oben....ich habe hier gerade Pipi in den Augen, bei dem Lebenslauf.

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Also deine Tochter hat ADHS.

Hat sie denn Medikamente bekommen und die haben nicht geholfen? Oder hast du sie ohne Medi-Versuch ins Heim gegeben?

Will sie überhaupt bei dir leben? Ich denke, es könnte sogar besser für sie sein, wenn ihr nicht zusammen lebt.

Sprich mit ihr in einem ruhigen Moment, was sie sich wünscht und höre ihr auch zu!
Schlag ihr vor, einen Facharzt zu suchen, der ihr helfen kann, wenn das ADHS sie beeinträchtigt.

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Ich habe sie recht früh abgegeben. Die Medikamente hat sie erst in einer Wohngruppe bekommen. Ich hab meine große ja echt lieb und mich verletzt das ganze als leibliche Mutter ja auch. Meine größte Angst ist es, meine Tochter irgendwann im Gefängnis besuchen zu müssen.

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Wie viel hast du dich denn mit ADHS beschäftigt? Weißt du, dass viele nicht medikamentös begleitete Menschen mit ADHS Drogen nehmen, um sich runterzufahren? Auch alles andere klingt nach untherapierter ADHS…
Deine Tochter braucht keine Ablehnung und kein Schimpfen, die braucht Halt und Therapie.
Armes Mädchen…

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Ist dieser Beitrag wirklich echt?

Ich hoffe nicht... 😨

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Leider ist er echt.

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Das klingt halt so, als wäre vor Jahren schon viel schief gelaufen und du hast halt echt einen schlechten Grundstein gelegt. Das jetzt auszubügeln ist halt fast schwer bis unmöglich.

Es klingt so, als würde einfach wahnsinnig viel zwischen euch stehen, ihr macht euch gegenseitig nur Vorwürfe und könnt kein Verständnis für den jeweils anderen aufbringen.

Professionelle Hilfe wäre wohl eine Möglichkeit und sonst, dass deine Tochter sich von dir abnabelt (also muss sie ausziehen) und ihren eigenen Weg gehen muss. Das wird sicher nicht leicht und auch nicht ohne Vorwürfe klappen, aber wenn ihr das zusammen angehen wollt (und sie bei euch wohnen bleibt), musst du eben sehr viel investieren und ich glaube, dazu bist du nicht bereit (aus welchen Gründen auch immer. Zu wenig Ressourcen durch die anderen Kinder ist ja ein wichtiger Faktor).