Er will keine körperliche Nähe mehr

Hallo ihr Lieben,

ich suche Gleichgesinnte, Erfahrungsaustausch, Meinungen....

Mein Partner und ich sind seit über 7 Jahren zusammen. Er ist mein engster Vertrauter, mein bester Freund... es könnte alles so schön sein...
Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass mir körperliche Nähe und Sex wichtig sind. Am Anfang hat er geschwärmt, wie toll er das findet. Mittlerweile merke ich deutlich, dass er überhaupt gar keine Lust mehr hat. Es geht mir auch nicht nur darum, generell leben wir wie in einer WG. Ich bekomme nur alle paar Tage mal einen Schmatzer (ja, wirklich nur einmal "schmatz" auf den Mund) oder er legt alle paar Wochen mal den Arm um mich, beim Fernsehen :-(
Das geht jetzt schon seit über 4 Jahren so. In all dieser Zeit habe ich (meiner Meinung nach) alles versucht. Ich habe immer wieder das Gespräch gesucht. Bekomme aber nie eine Antwort, warum das so ist. Ich habe versucht, ihm einfach mehr zu signalisieren, wie toll ich ihn finde. Habe ihm Komplimente gemacht, immer wieder versucht ihm körperlich nahe zu kommen... alle paar Monate hat es insofern geklappt, dass wir dann wenigstens einmal schnellen Standardsex hatten. Oder das es mal ein Schmatzer mehr am Tag war.
Aber von ihm kam weiter gar nichts. Es verletzt mich mittlerweile einfach so unfassbar doll, dass er mich nicht mehr begehrt, ich komme mir so blöd vor, wie eine läufige hündin hinter ihm herzulaufen. Irgendwann habe ich es gelassen und gedacht, wenn ich ihn damit in ruhe lasse, kommt er selbst auf mich zu. Leider ist das nie passiert.
Es schmerzt mich nach all der zeit so sehr, dass ich permanent eigentlich nur schlecht gelaunt bin. Ich fühle mich so abgelehnt. Ich wollte daher schon mehrfach in letzter zeit die beziehung beenden. Dann fängt er an zu weinen, erzählt wie sehr er mich liebt, dass er mich nicht verlieren will... aber das war es auch. Es ändert sich nichts.
Und selbst wenn alle paar monate für 10 minuten mal was passiert... es ist immer nur ganz schnell das nötigste. Es macht einfach keinen spaß. Wenn ich mit ihm reden will, auch mal über seine und meine vorlieben und was man ausprobieren könnte... benimmt er sich wie 12 und findet das lächerlich.
Aktuell meint er, was soll ihm denn auch kommen, wenn ich nur noch schlecht gelaunt bin... ich sehe das als billige ausrede, die jahre zuvor hab ich doch alles versucht, da war es ja auch nicht anders.
Eine offene beziehung will er nicht. Mittlerweile stellt er mich so hin, als wäre ich notgeil und verlange total schlimme dinge von ihm. Ich komme mir so schäbig vor... es ist doch nicht nur sex, der mir fehlt, sondern auch seine körperliche nähe.. das küssen, das kuscheln... und immer wieder redet er mir ein, ich wäre nicht normal, warum ich wegen so einem unbedeutenden kram unsere beziehung in den sand setzen will... es kommt immer so rüber wie "nun reiß dich doch zusammen, wie kann man deswegen so sein"... ich frage mich mittlerweile wirklich, ist das so unnormal, was ich verlange? Wenn er mir alle paar tage seinen schmatzer gibt, meint er, er würde mich doch küssen, was wäre denn mein problem. Wenn ich sage, ich finde das nicht normal... dann stellt er mich wieder so hin, als wäre ich notgeil und hätte mich nicht im griff.
Ich bin einfach verzweifelt mittlerweile.... ich komme mit dieser Art einfach nicht mehr klar. Eigentlich liebe ich ihn, und wenn das thema trennung im raum steht, kann er ja plötzlich auch gefühle zeigen und sagen, dass er mich nicht verlieren will... aber warum lehnt er mich dann so ab :-( hat jemand ähnliches erlebt? Bin ich wirklich nicht normal, wenn ich solche Dinge von ihm verlange? Er redet es mir immer wieder ein. Aber so etwas sollte doch in einer partnerschaft dazu gehören :-(
Diese Woche ist es dann auch passiert, dass ich eine grenze überschritten habe und einen anderen mann geküsst habe. Es kam nicht zum äußersten, es war eben eine knutscherei... aber er hat mir sehr deutlich gemacht, wie attraktiv er mich findet und dass er mich will.. das hat sich so unfassbar gut angefühlt nach all der zeit.. ich muss gestehen, ich habe nicht mal ein schlechtes gewissen, weil ich über all die jahre so verletzt und abgewiesen wurde... und nun denke ich mir auch, wenn es soweit schon ist, lässt sich die beziehung wohl auch nicht mehr retten...
Vielleicht gibt es jemanden, der mir aus neutraler position heraus etwas dazu raten könnte.

Bearbeitet von Anonym52024
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Ich danke euch allen! Noch bevor ich dazu kam, alles zu lesen, habe ich mich gestern dazu entschlossen, die Beziehung zu beenden und mich zu trennen. Eigentlich war mir auch schon klar, dass es da keinen anderen Weg gibt.
Mir geht es jetzt auch deutlich besser damit! Also ja, ich teile eure Meinung, dass das keine Basis mehr für eine Beziehung ist.

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Es war richtig dich zu trennen. Denn wenn einer von beiden keinen Sex und körperliche Nähe mehr möchte und man schon einiges versucht hat, dann ist das halt der letzte und nachvollziehbare Schritt.
Denn selbst wenn er sich ändert, wird er Sex und so weiter nur dir zu liebe machen ohne vielleicht selber die Lust dazu zu empfinden.
Und genau dieser Gedanke, zu wissen der andere will das eigentlich gar nicht, würde immer in meinem Kopf präsent sein.

Ich kann deine Gedanken und Handeln nachvollziehen da ich selber in so einem er Situation stecke.

Bearbeitet von Ferris
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Ihr seid 7 Jahre zusammen von denen jetzt seit 4 Jahren so gut wie nichts läuft. Du hast ihn mehrfach angesprochen alles schon versucht. Ich muss dir nicht sagen was zu tun ist im Grunde weißt du es ja selber.

Was sind denn "solche Dinge" die du verlangst? Reden wir hier von 08/15 Sex oder willst du irgendwelche heftigeren Spielarten?

Bei ersterem ist es vielleicht auch so dass er irgendein ganz generelles Problem mit Sexualität hat. Aber wenn er ja nicht dran arbeiten will hilft dir das auch nichts du bist nicht seine Therapeutin.

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Nein ganz und gar nicht. Zum einen hätte ich ja gern überhaupt sex, oder wenigstens mehr als nur den arm um mich legen beim fernsehen.
Zum anderen geht schon immer alles von mir aus, damit überhaupt mal was passiert. Wenn wir mal sex hatten, dann immer exakt das gleiche und nur das nötigste. Wenn ich sage, ich würde es schön finden, wenn er auch etwas leidenschaftlicher wäre, mich auch mal woanders küsst als nur auf den mund.. er fässt mich auch nicht groß irgendwo an oder liebkost mich.. nichts.
Er stellt mich als monster dar, dass ich so etwas verlange. Förmlich als schlampe, weil ich wegen solcher sinnlosen probleme unsere so innige beziehung beenden will.. es tut einfach weh. Er sagt, ich wäre nicht normal

Bearbeitet von Anonym52024
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Beende es!
Er will seit 4 Jahren nix ändern, du leidest aber sehr- damit ist der Drops doch gelutscht.
Sein Geheule wenn du die Trennung ansprichst und die Schuldumkehr die er betreibt sind maximal unattraktiv.

Trau dich, es gibt für euch beide Menschen die besser zum jeweils anderen passen.

Alles Gute 🍀

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Guten Morgen,

wie schlimm, wenn eine sonst sehr gute Beziehung unter sowas leidet.
Ich kenne die Problematik und sage dir, da passiert nur was mit Pistole auf die Brust.
Mein Mann ist zum Arzt als er realisierte, unsere Ehe steht auf dem Spiel.
Siehe da, der Hormonhaushalt läuft nicht richtig. Jetzt ist er mit Tabletten gut eingestellt und wir haben die Kurve bekommen. Kann natürlich auch an etwas anderem liegen aber auch dafür gibt es Spezialisten. Ganz wichtig, mit dir ist alles in bester Ordnung. Menschen haben verschiedene Bedürfnisse und das darf so sein. Allerdings auch bei deinem Mann....
Viel Erfolg ✊🏻

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Das mit dem Arzt hab ich auch schon versucht anzusprechen. Er hält mich für bekloppt und meint mit ihm wäre alles okay. Ich wäre nicht normal, weil ich ständig über so "unwichtige" dinge reden will. Und dass ich wegen solcher sinnlosen sachen unsere beziehung in frage stelle.

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Neutral so gesehen eher nicht - denn das, was du schilderst, war der Hauptgrund, weshalb ich nach vier Jahren eine ansonsten schöne und harmonische Beziehung beendet habe. Ich weiß, wie es ist, sich wie eine Bittstellerin zu fühlen und Fragen wie "Willst du jetzt schon wieder ficken?" zu hören. Was das generell mit einem macht, wie es sich auf die Beziehung auswirkt. Und gegen Ende auch, wie es ist, sich anderweitig begehrt zu fühlen, auch, wenn bei mir damals physisch nichts "passiert" ist.

Raten kann ich dir daher leider wenig, aber mach dir klar, dass du das bereits seit länger als der Hälfte eurer Beziehung mitmachst und sich nichts ändert. Ich weiß haltn lediglich, was ich tun würde, weil alles Reden und Tun nichts gefruchtet hat.

Bearbeitet von Fla.mingle
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Ich fühle da so mit, bei dem was du schreibst :'-(
Ich möchte das alles mit ihm erleben, ich finde ihn immer noch total attraktiv... und er wertet das jedes mal als totalen angriff. Ich verstehe die welt einfach nicht mehr.

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Wie gesagt, ich verstehe das sehr, sehr gut. Mein damaliger Partner hatte mir auch angeboten, die Beziehung zu öffnen, damit ich meine Bedürfnisse woanders befriedigen kann. War für mich keinerlei Option, weil ich eben nur seine Nähe haben wollte. Ich fürchte, du wirst dauerhaft nicht glücklich mit ihm.

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Willst du in zehn Jahren immer noch so leben, ohne Sex und körperliche Nähe, ohne Begehren und Intimität?

Mir scheint, nein. Und ich denke, es bleibt daher nur die Beziehung zu beenden. Denn dein Partner bemüht sich ja nicht im Geringsten deine Bedürfnisse überhaupt ernstzunehmen geschweige denn zu befriedigen.

Ich war 20 Jahre lang in einer Beziehung, in der es sexuell nicht gepasst hat, und im Nachhinein denke ich, ich hätte mich viel früher trennen sollen. Wobei es bei uns längst nicht so schlimm war wie bei euch, denn mein Ex hat sich bis auf die letzten paar Jahre durchaus Mühe gegeben und wir haben auch viel gekuschelt, es war halt nur für mich sehr ersichtlich, dass er eigentlich kein Verlangen nach mir hat, und das frustriert einen immer mehr, je länger das so geht, es macht das Selbstwertgefühl kapputt und wird irgendwann auch dein eigenes sexuelles Verlangen ruinieren.

Und ich finde übrigens auch, dass das Verhalten deines Partners alles andere als liebevoll ist in dieser Hinsicht. Er wertet deine Bedürfnisse ab und stellt sein Ego über deines. Mag sein, dass da viel Unsicherheit dahintersteckt, aber daran muss er selbst arbeiten, nicht du. Eine Beziehung aus Mitleid, nur weil er weint beim Gedanken an Trennung, ist nicht die Lösung. (Auch das Weinen muss übrigens nicht Liebe bedeuten, vielleicht hat er einfach Angst aus seiner Komfortzone geworfen zu werden. Ich hab schon Männer erlebt, die sich absolut ätzend mir gegenüber verhalten haben und dann anfingen zu jammern, als ich mich getrennt habe.)

LG und alles Gute!

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Vielleicht findet er dich nicht mehr attraktiv genug, will es aber nicht zugeben. Oder er war vor der Beziehung lange Single und somit ausgehungert, aber jetzt ist der Mangel ausgeglichen und fällt als Reiz weg, es muss also ein anderer her, der aber nicht vorhanden ist. Beide oben genannten Punkte können auch zusammenhängen.
Wie ist er sonst drauf? Macht er regelmäßig Sport? Das ist bei Männern nicht unwichtig, wenn Potenz und Libido funktionieren sollen, v.a. wenn die Männer nicht mehr die jüngsten sind. Ähnlich ist es mit der Ernährung.
Was sind seine Zukunftspläne? Oder lebt er vor allem in der Gegenwart?

Andererseits: Was ist so schlimm daran? Frauen sind doch meistens froh darüber. Falls doch nicht: mehr Mühe geben. Sex gibt's nicht geschenkt. Das wird doch Männern hier immer wieder klargemacht. Wieso soll es stets am Mann liegen, egal ob sie oder er nicht will?

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"Andererseits: Was ist so schlimm daran? Frauen sind doch meistens froh darüber. Falls doch nicht: mehr Mühe geben. Sex gibt's nicht geschenkt. Das wird doch Männern hier immer wieder klargemacht. Wieso soll es stets am Mann liegen, egal ob sie oder er nicht will?"

Wenn sie kein Problem damit hätte würde sie hier nicht schreiben.

Was soll sie denn noch machen? Mit ihm gesprochen hat sie doch schon mehrfach sogar. Wenn er dann nichts dazu sagt was für Optionen bleiben ihr denn dann noch?

Das es stets am Mann liegt hat doch hier keiner behauptet. Aber anscheinend ist dir jeder Beitrag recht um irgendeinen Frust abzulassen.

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Dann darf es auch keine Tabus geben. Dennoch hört man hier immer wieder "Er hat mich damals so kennengelernt. Wenn er mein Äußeres heute nicht akzeptiert, liebt er mich nicht." Bei solchen Sprechverboten würde ich auch sagen "Nee, nee, alles in Ordnung, ich finde dich immer noch attraktiv."
Also böse Fragen: Hat sie eine Toppfigur, ist sie sportlich, kleidet sie sich im Alltag gerne weiblich und sexy usw.?
Außerdem habe ich weiter oben noch andere Fragen gestellt. Sex bekommt man nicht geschenkt, meine Erfahrung.

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Das tut mir total leid für dich. Man könnte sich mit dem mangelnden Sex vielleicht noch irgendwie arrangieren, aber wenn der Rest auch schon so lieblos ist - keine Ahnung, wie man das kompensieren will. Aus meiner Sicht geht das nicht. Ich könnte so nicht dauerhaft leben, und nein, es ist nicht schlampig oder zu fordernd oder egoistisch, wenn man körperliche Nähe braucht.

Für mich wäre die wichtigste Frage: Wie kam es zu diesem Umschwung? Am Anfang findet er das alles toll, dann kippt es total. Woran liegt das? Was hat sich da getan oder verändert? Es scheint mir so willkürlich zu sein.

Ich verstehe total, dass sich dieses Begehren des anderen Mannes unfassbar gut angefühlt haben muss. Auch das fehlende schlechte Gewissen ist nachvollziehbar. Trotzdem: Du musst mit deinem Partner sprechen. Vielleicht ist das der Warnschuss, den er braucht - oder eben für dich dann die Bestätigung, dass du gehen solltest. Denn wenn jemand weiß, dass die Frau unglücklich ist und es ihn einfach gar nicht wirklich interessiert, wäre für mich keine Basis da. Dass die Beziehung nicht immer rosarot ist, ist uns allen klar. Aber wenn einer von beiden weiß, dass der andere unter seinem Verhalten seit Jahren (!) leidet und trotzdem keinerlei Notwendigkeit sieht, etwas dagegen zu tun, muss man die Liebe schon auch hinterfragen.

Wenn es einen Grund gibt, warum dein Partner so abweisend ist und er dir den auch benennen kann, könnte man vielleicht daran arbeiten. Ansonsten wäre ich raus. Du musst dich nicht demütigen, indem du um Zuneigung bettelst. Und nichts anderes ist es ja. Eine Sache, die wir am Anfang unserer Beziehung geklärt haben, war, dass keiner von uns jemals um Sex, Zärtlichkeit, Zuneigung usw. betteln muss. Für uns beide ist das extrem wichtig, und keiner sollte je ein Bittsteller werden, denn das bringt ein total ungesundes Gleichgewicht. Generell bei allen Themen in einer Beziehung - wenn einer betteln muss, wird es Mist.

Deswegen: Lass dir da nichts einreden, dass deine Bedürfnisse unnatürlich, zu groß oder sonstiges sind. Er hat sich verändert, nicht du. Und wenn er sich nicht erneut verändern kann oder will, sind Konsequenzen unausweichlich, wenn du nicht emotional verhungern willst. Da hilft es auch nicht, wenn der Rest super läuft. Man kann sowas nicht dauerhaft kompensieren, vor allem nicht, wenn der andere so gar keine Ambitionen zeigt.

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Lass dir nicht einreden, deine Bedürfnisse wären nicht richtig. Du hast lange darum gekämpft, dass eure Beziehung funktioniert. Du wirfst sie nicht weg wegen Kleinigkeiten, sondern nach Jahren geht dir die Puste aus, weil dein Bedürfnis nach Nähe und liebevoller Partnerschaft, Begehrtwerden, Zärtlichkeit und Sex nicht erfüllt wird und ihr nicht konstruktiv darüber sprechen könnt.

Ihr zwei seid unterschiedlich. Er will oder kann sich nicht für dich ändern, aber du sollst dich anpassen? Weil deine Bedürfnisse Kleinigkeiten sind und du dich anstellst? Meine Meinung: Beende das. Und bitte hab kein schlechtes Gewissen. Du hast ihm lange die Möglichkeit gegeben, dass ihr gemeinsame Lösungen findet. Das musst du nicht noch weitere Jahre tun.

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Er scheint generell sehr lieblos zu sein, nicht nur körperlich. Er wertet dich ja auch verbal ab und stellt die Legitimation deiner Bedürfnisse in Frage. Wenn er sagen würde:"tut mir leid, ich kann nicht so oft" - das wäre etwas vollkommen anderes. Er hingegen macht dich auch noch nieder.

Ich würde mir das nicht länger antun.