Krankenhausbesuch mit Kleinkind

Hallo,

Leider machen wir gerade eine schwere Zeit durch und mein Mann liegt im Krankenhaus. Aktuell wissen wir leider noch nicht für wie lange, wie es weitergeht usw. Die Situation ist es sehr schwierig, da ich große Angst habe, da auch schlimme Sachen (Lungentumor) im Raum stehen.

Nun ist unser Sohn 19 Monate alt und dementsprechend natürlich ständig unterwegs, neugierig usw. Er vermisst seinen Papa sehr und merkt auch, dass etwas nicht stimmt.
Wenn wir ihn Besuchen ist es allerdings sehr schwierig. Er möchte irgendwie dann nicht wirklich zum Papa, obwohl er vorher und danach viel nach ihm fragt und weint.
Und es ist super schwierig ihn dort zu „beschäftigen“ Er liebt eigentlich Bücher und ich dachte er schaut dann dort auch mit Papa ruhig ein Buch an. Aber für ihn ist es dort halt super spannend und er will überall hin, wo er nicht hin darf, zieht am Zugang usw. 🙈
Ich weiß natürlich, dass das alles normal ist. Er versteht es ja auch nicht. Auch wenn wir durchs Krankenhaus laufen will er ständig an Dinge, die er nicht darf und weint wenn er nicht ran darf. Raus gehen darf mein Mann leider nicht. Wir fahren auch schon über 100Km hin. Je nach Verkehrslage sind wir bis zu 1,5 Stunden unterwegs. Da muss er natürlich im Auto auch schon viel ruhig Sitzen.

Nun ist es aber so, dass wir eben nicht wissen wie lange das sein wird. Ich möchte deswegen auch eigentlich schon, dass er den Papa öfter mal sieht. Gerade auch weil er ihn so vermisst eigentlich. Aber ist natürlich super doof wenn er ständig das Krankenhaus zusammen brüllt 🫣

Hat da jemand einen Tipp wie man das irgendwie gestalten kann um es für uns alle etwas leichter zu machen? Eine Beschäftigungsidee? War jemand schon in einer ähnlichen Situation? YouTube/Handy ist natürlich Notlösung fürs Auto. (Ich weiß natürlich dass es nicht gut ist, aber in der aktuellen Situation muss es im Auto teilweise als Hilfe dienen) Aber im Krankenhaus dauerhaft davor sitzen lassen ist natürlich zu viel und dann hat er ja vom Papa auch nichts…
Ach Mensch. Es ist so schwierig und ich weiß gar nicht, ob hier irgendjemand richtig helfen kann. Aber vielleicht hat ja jemand eine tolle Idee. Ich bin für alle Tipps dankbar! 🍀
LG

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Ist es möglich, eine zweite Begleitperson mitzunehmen (Verwandte) ? So könnte das Kind mit ihr dann rausgehen, wenn es zu viel wird, Cafeteria, Kinderraum oder so.

Wünsche Dir viel Kraft!

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Junior ist bzw war zwar älter, aber wir mussten den Opa auch öfter im Krankenhaus oder Pflegeheimen/Hospiz besuchen. Waren da auch immer je Strecke zwischen 30 bis 70 Minuten unterwegs.
Wenn Junior gute Tage hatte, konnten wir im Schnitt ne Stunde bleiben. Aber oft sind wir auch nach nur 30 Minuten gefahren, da es meinem Vater auch zu anstrengend wurde und Junior nur noch blödsinn angestellt hat.

Auch wenn die Strecke „weit“ ist, dann lieber öfter aber dafür kürzer fahren. Oder eben noch jemanden mitnehmen der sich ggf. ums Kind kümmern kann und ihr wenigstens Zeit zusammen habt.

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Ist es eine Option, dass sich der kleine nach der Autofahrt irgendwo austoben kann, kurze Spielplatzrunde, einfach Beine vertreten und Energie loswerden? Dann wäre er im Krankenhaus bestimmt etwas entspannter. Aber ich denke dort hat doch jeder Verständnis, dass ein kleines Kind sich eben wie ein kleines Kind verhält aber eben nicht zu Hause bleiben kann/darf/soll weil es ja auch mal den Papa sehen soll.

Ansonsten verstehe ich sehr gut, dass er dem Papa gegenüber etwas fremdelt... Ist ja doch eine komplett andere Situation und Umgebung, Papa sieht anders aus, hat einen Zugang etc. .... Das war bei mir damals wohl auch so als meine Mutter im KH lag, ich hab mich laut Erzählungen nicht getraut zu ihr zu gehen, zu kuscheln.... Habe ihr damit wohl auch ziemlich weh getan aber das macht man als Kind ja nicht mit Absicht. Erkläre einfach viel und ermutige ihn mit Papa zu kuscheln etc.

Auf jeden Fall wünsche ich euch viel Glück und Kraft!

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Bei uns ist immer Fotos angucken sehr beliebt. Es gibt zum Beispiel selbst bedruckbare Memorykarten. Ansonsten die Lieblingsspielsachen mitnehmen? Oder ein ganz neues Spielzeug, dass dann mit Papa entdeckt werden kann?
Essen überbrückt bei uns auch immer viel, also die Lieblingssnacks einpacken?
„Kinderdisco“ mit Handymusik?

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Ich würde auch, je nach Möglichkeit, versuchen nach der Autofahrt ein Stück zu laufen oder ähnliches.
Unsere kann man ganz gut mit Sticker beschäftigen. Wir ziehen sie ab und sie klebt sie einfach auf einen Zettel.
Oder auch (leise) Kinderlieder hören, wenn das Kind gerne tanzt.