Klösterchen oder Vinzenz-Palotti?

Hallo zusammen,
es ist total bescheuert, aber eigentlich wollen wir gern ein „Kölnerchen“. Aus emotionalen Gründen würden wir uns freuen, wenn unser Kind in Köln geboren werden würde. Nun hört man aber wahnsinnig viel Gutes über das VPH in Bensberg.
Ich habe mir beide Krankenhäuser angesehen und auf Anraten beider mich auch in beiden angemeldet.
Ich schwanke aber immernoch 🫣
Würde mich total über aktuelle Erfahrungsberichte freuen. Wenn also eine von euch in den letzten 12-24 Monaten in einem der beiden Krankenhäuser entbunden haben sollte - berichtet gern, wie es euch gefallen hat. Danke!!

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Hallo,

ich kann dir nur meine Erfahrung (liegt 7 Jahre zurück) aus dem VPH berichten. Die Website vom Klösterchen habe ich mir auch mal angeschaut. Das sieht ja auch sehr schön aus, aber was bei beiden Kliniken fehlt und aus heutiger Sicht für mich unabdingbar ist, ist eine Kinderintensivstation.
Ich habe mich damals aufgrund der Nähe für das VPH entschieden und bin dann etwa 4 Wochen früher aufgrund eines Blasensprungs zur Geburt hingegangen. Sie setzen ja sehr viel auf sanfte Geburt und das habe ich am eigenen Leib gemerkt.
Es dauerte etwa einen Tag bis die Wehen losgingen und leider wurde nach einigen Stunden Wehen und weiterhin fest verschlossenem Muttermund auf meinen Wunsch einen Kaiserschnitt zu machen nicht reagiert. Stadttdessen hat man es mit homöopathischen Mitteln probiert, die nicht wirkten. Erst als ich und mein Mann ungehalten wuzrden und eine PDA verlangten wurde diese dann gelegt und ich konnte mich was ausruhen. Dann nach 17 Stunden Wehen ist aufgefallen, dass meine Temperatur steigt und die Herztöne des Babys unregelmäßig wurden und es gab dann doch einen Kaiserschnitt (5 Stunden nachdem ich ihn verlangt hatte). Für mein Baby aus gesundheitlicher Sicht leider etwas spät, es wurde nämlich direkt in die Kinderklinik nach Köln verlegt. So steht nun Geburtsort Bergisch-Gladbach im Ausweis, es hat sich aber nie in GL aufgehalten. Für mich auch doppelt belastend, nach der Geburt, das Kind nicht bei mir zu haben und mein Mann musste immer die 25 KM zwischen Bensberg und Köln hin und herfahren, weil er am liebsten bei uns beideng ewesen wäre. Nach dem Kaiserschnitt wurde ich nicht entlassen und konnte erst am Tag 2 nach der Geburt mein Baby kennenlernen und musste immer wieder zurück in die Klinik.
Deswegen kommt mein nächstes Kind in einer Uniklinik per geplanten Kaiserschnitt mit angeschlossener Neonatologie auf der gleichen Etage wie die Wochenbettstation auf die Welt.

Es gibt sicher Menschen, denen das Konzept der sanften Geburt passt, gibt ja auch Frauen, die sich für ein Geburtshaus oder eine Hausgeburt entscheiden, aber für mich zählt als allererstes die meidizinische Versorgung und die ist halt nur gegeben, wenn es eine angeschlossene Neugeborenenintensiv gibt.

Liebe Grüße!

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Danke für deine ausführliche Antwort.

Für mich ist gerade der eher ganzheitliche, natürliche Ansatz der beiden Kliniken interessant.

Wobei das Klösterchen beispielsweise eine wesentlich höhere Sectio-Rate hat.

Ich habe mir über das Thema Neo-Station viele Gedanken gemacht, für mich persönlich überwiegt allerdings der Wunsch nach einer interventionsarmen Geburt. Ich denke, ich verlasse mich drauf, dass man in einer Geburtsklinik entsprechend zu handeln weiß.